„Wir sind nicht trotz, sondern wegen der Distanz hierhergekommen", erwiderte Uwe Funk, Teamchef der Leingartener Pedaleure. Treffender hätte es der 52-Jährige wohl kaum ausdrücken können. Denn die jährlichen mehrtägigen Radfernfahrten des SV Leingarten haben immer einen sportlichen Anspruch. Anlass dieser Fernfahrt ist die seit nunmehr 40 Jahren bestehende Städtepartnerschaft zwischen Leingarten und der in der Nähe von Paris liegenden 7000 Einwohnergemeinde Lésigny. Und diesmal stieß zu den Etappen drei und vier eine siebenköpfige Rennradgruppe aus Asola dazu. Die norditalienische Stadt in der Nähe des Gardasees ist der dritte Partner im Bunde. Die Partnerschaft mit Asola besteht seit zehn Jahren. "Wir wollen über den Sport Gemeinsamkeiten in unseren Kulturen finden, und wir betrachten den Sport als verbindendes Element", sagte Piero Battisti, Chef des Ciclo Club Asola.

"Wir sind sehr froh über diesen Besuch. Die Partnerschaft untermauert dadurch ihren Sinn", erklärte Bürgermeister Papin. Sein Leingartener Amtskollege Ralf Steinbrenner schloss sich zur letzten, 60 Kilometer langen Etappe den Radsportlern ebenso an wie eine französische Gruppe aus Lésigny. Hier hatten die Rennradfahrer bereits drei kräftezehrende Etappen von jeweils rund 200 Kilometern in den Beinen und der mitradelnde Stimme-Redakteur einen Sturz in die Bankette glimpflich überstanden. Weitere Störfälle gab es kaum: Zwei platte Reifen und kleinere Reparaturen an den Rennmaschinen. Willi Frasch, mit 80 Jahren ältester Teilnehmer, fuhr zwischenzeitlich im Besenwagen mit. Der 74-jährige Ortwin Czarnowski, der die SVL-Fernfahrten vor 35 Jahren mit einer Tour von Lésigny nach Leingarten ins Leben gerufen hatte, kam nach anfänglichen Krämpfen von Tag zu Tag besser ins Rollen.

Mit Lothar (57) und Christopher Pfahl (29) waren auch Vater und Sohn Teil dieser Gruppe. "Die Fernfahrt an sich ist eine schöne Herausforderung. Dass wir dieses Abenteuer gemeinsam erleben, setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte Christopher Pfahl. Und Vater Lothar Pfahl ergänzte: "Es ist wunderbar, dass wir ein gemeinsames Hobby auf einem Niveau haben, bei dem jeder seinen Spaß hat."

Ein vierköpfiges Begleitteam versorgte die Fahrer unterwegs bei den im Vorfeld festgelegten Raststellen mit reichhaltiger Verpflegung und Material-Hilfe. Petra Böhringer, die als eine von vier Frauen diese ambitionierte viertägige Tour übrigens zum ersten Mal auf sich genommen hatte, war anschließend so glücklich wie alle anderen Fahrer. Für Bodo Puetz, der auch erstmals dabei war, stand nach der Bus-Rückkehr am Sonntag fest: "Ich werde jetzt immer mitfahren."

Auf den letzten fünf Kilometern wird die um Radfahrer aus Asola und Lésigny verstärkte Leingartener Gruppe von radelnder Polizei bis ins Ziel eskortiert. Fotos (3): Römer

Nach 650 Kilometern und dreieinhalb kräftezehrenden Tagen kommt die Gruppe am Samstagmittag endlich im Ziel in der französischen Partnerstadt an. Foto: privat

Partnerschaft (v.li.): Uwe Funk (SV Leingarten), Michel Papin (Bürgermeister Lésigny) und Francesco Calcina (Asola).

Das Begleitteam (v.li.): Petra Schnieder, Margarete Janiak, Sandra Hehle und Heinz Arnold.

Bericht der Heilbronner Stimme – Friedhelm Römer

 



650 Kilometer in dreieinhalb Tagen. Das ist das ambitionierte Programm für 36 Hobbyradler des SV Leingarten. Anlass ist die seit 40 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen Leingarten und dem französischen Lésigny, das rund 50 Kilometer südöstlich von Paris liegt. Die Radfernfahrt vom 24. bis 27. Juni führt über den Rhein und die Nordvogesen zu den Etappenorten Sarreguemines, Saint Dizier, La Ferté sous Jouarre und Lésigny. Für die dritte und vierte Etappe haben sich einige Radsportler aus der italienischen Partnerkommune Asola angesagt, für die abschließende vierte Etappe außerdem Leingartens Bürgermeister Ralf Steinbrenner sowie einige Teilnehmer aus Lésigny. Mit dabei ist auch Stimme-Redakteur Friedhelm Römer. Von den einzelnen Etappen berichtet er hier in diesem Blog:


http://www.stimme.de/themen/live/Blog-Leingartens-Radsportler-auf-Frankreich-Tour